Vegane Ernährung bei Kindern

Gerade in der heutigen Zeit folgen immer mehr Menschen dem Trend der veganen Ernährung und sind von den Vorteilen dieses Lebensstils überzeugt. Nicht selten möchten Eltern deshalb auch ihren Kindern diese Ernährungsweise nahelegen und ihre Kinder ausschließlich vegan ernähren. Doch ist das wirklich gesund?

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Gesunde Ernährung

Gesunde Ernährung (Quelle: pixabay.com)

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist gerade in der Wachstumsphase natürlich von zentraler Bedeutung und zudem haben Kinder einen etwas anderen, beziehungsweise auch höheren Nährstoffbedarf als Erwachsene.

Der folgende Artikel klärt darüber auf, welche Vorteile eine vegane Ernährung für Kindern haben kann, aber auch welche Gefahren dahinter lauern und wie die Entwicklung dadurch beeinflusst werden kann. Zudem wird abschließend erläutert, worauf bei einer veganen Ernährungsweise für Kinder besonders zu achten ist, damit einer gesunden Entwicklung nichts im Wege steht.

Vegane Ernährung und veganer Lebensstil für Kinder

Bei der veganen Ernährung wird nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf alle anderen tierischen Lebensmittel verzichtet. Somit sind also jegliche Nahrungsmittel tierischen Ursprungs Tabu – dazu zählen beispielsweise auch Milch und Milchprodukte im Allgemeinen, Eier, Fisch und sogar Honig. Stattdessen werden ausschließlich pflanzliche Lebensmittel konsumiert.

Gemüse und Nudeln
Gemüse und Nudeln (Quelle: pixabay.com)

Wer auf tierische Produkte komplett verzichtet, hat dafür meistens Gründe aus ethnischer und ökologischer Natur. Es geht dabei darum, die Tiere und auch die Umwelt zu schützen, womit diese Ernährungsweise auch mit einer bestimmten Lebenseinstellung einhergeht.

Prinzipiell ist es durchaus positiv zu bewerten, wenn Eltern ihre Kinder an einem solchen Lebensstil heranführen, welcher darauf ausgerichtet ist, die Natur und die Tiere zu schützen. So lernen die Kinder in der Regel nicht nur eine gesunde Ernährungsweise, sondern gleichzeitig die Wertschätzung von Tieren und von der Natur.

Durch vegane Ernährung kann es bei Kindern allerdings auch schnell zu Problemen kommen – vor allem dann, wenn das Umfeld nicht die gleichen Ansichten teilt. Auf einem Kindergeburtstag nichts vom Kuchen essen zu dürfen oder zu wollen, weil darin ein Ei enthalten ist, kann bei einem kleinen Kind schnell dazu führen, dass es ein Außenseiter wird. Auch wenn sich immer mehr Menschen vegan ernähren, so bleibt der Anteil der Nicht-Veganer und auch Nicht-Vegetarier natürlich immer noch hoch. Kinder sind wenig eigenständig und können ihre Ernährungsweise weniger gut verteidigen als Erwachsene.

Damit das Kind keine sozialen Probleme bekommt, ist bei einem veganen Lebensstil unbedingt darauf zu achten, dass das Kind sich in einem angepassten Umfeld bewegt und den veganen Lebensstil bestenfalls nicht nur zuhause, sondern auch im Außen erfährt. Mittlerweile gibt es in vielen Großstädten jedoch die ersten veganen Kindergärten, wo sich die Kinder ausschließlich vegan ernähren und diesen Lebensstil lernen. Das ist natürlich perfekt! Wer sein Kind an diesen Lebensstil und diese Ernährungsweise heranführen möchte, sollte sich in seiner Wohngegend in jedem Fall nach solchen Möglichkeiten umsehen. Denn wenn im Kindergarten oder in der Schule und zu Hause ganz andere Werte gelebt werden, wird es für das Kind schwierig. Befindet sich das Kind jedoch auch außerhalb von zu Hause in einer Umgebung, wo vegane Ernährung vorgelebt wird, so lernt ist diesen Stil problemlos von klein auf. Weitere Informationen dazu gibt es hier bei vegawatt.de.

Vorteile einer veganen Ernährung

Veganer haben nicht nur das Ziel, ethnisch und umweltfreundlich zu leben, sondern legen auch großen Wert auf die Gesundheit. Diese Werte hervorzuheben stellt auf jeden Fall einen großen Vorteil der veganen Ernährung für Kinder dar. Natürlich können auch nicht vegane Ernährungsweisen gesund sein und Kinder damit vertraut gemacht werden. Oft ist es jedoch so, dass sich gerade Eltern mit einer veganen Ernährungsweise viel mehr mit dem Thema Ernährung und Gesundheit beschäftigen als Fleischesser und dies auch ihren Kindern nahelegen. Nicht selten ist die heutige Ernährung viel zu fett-lastig und extrem zuckerhaltig. Dies führt früher oder später zu Übergewicht, was ein häufiges Problem darstellt. Kinder, die sich vegan ernähren, leiden hingegen so gut wie nie unter Übergewicht und erkranken später als Erwachsener weitaus weniger an Krebs und Herzkreislauferkrankungen.

Außerdem sind vegane Nahrungsmittel in der Regel weniger verarbeitet und naturbelassener, wodurch die Kinder deutlich weniger schädliche Zusatzstoffe aufnehmen. Natürlich bedeutet gesund nicht gleich vegan und auch ist eine fleischhaltige Ernährung nicht automatisch ungesund. Statistisch gesehen hat sich jedoch gezeigt, dass vegane lebende Kinder eben oft schlanker sind und weniger schädliche Zusatzstoffe in Lebensmitteln konsumieren, was sie gesund hält.

Nachteile und Gefahren

Wer sich selbst und auch sein Kind vegan ernähren möchte, kommt um eine ganz genaue Auseinandersetzung mit Nährstofftabellen und Lebensmitteln nicht drum herum. Die Gefahr, bei einer veganen Ernährung für Kinder, lauert natürlich vor allem in den gefürchteten Mangelerscheinungen und fehlenden Nährstoffen, welche normalerweise vorwiegend aus tierischen Lebensmitteln bezogen werden. Bei einer veganen Ernährung muss darauf geachtet werden, dass das Kind dennoch alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe erhält, um sich optimal entwickeln zu können. Besonders Acht gegeben werden muss dabei auf eine ausreichende Zufuhr von Eisen und Vitamin B 12.

Die Sicherstellung von allen Nährstoffen ist aber auch mit einer veganen Ernährung möglich. Während nicht vegan lebende Kinder die Nährstoffe jedoch automatisch aus tierischen Produkten erhalten, muss bei vegan lebenden Kindern explizit darauf geachtet werden, den Eiweißbedarf sowie den Bedarf an Vitamin B 12 und einigen weiteren Nährstoffen zu decken. Besonders viel Eisen enthalten beispielsweise Amaranth, Quinoa, Sesam, Linsen und weitere Lebensmittel. Bei Vitamin B 12 ist die Situation etwas schwieriger, denn dieses Vitamin findet sich fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln. Daher muss hierbei in der Regel auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden, was nicht alle Eltern befolgen. Die größte Gefahr besteht bei einer veganen Ernährung für Kinder deshalb in einem Mangel an Nährstoffen und insbesondere Vitamin B 12, für welches kein Ausgleich in der Ernährung stattfindet.

Folgen für die Entwicklung der Kinder

Ein Mangel aufgrund fehlender Nährstoffe, welcher durch die fleischlose Ernährungsweise entstehen kann, kann zu Störungen der Blutbildung (Anämie) oder zu einer Wachstumsverzögerung aufgrund mangelhafte Proteinaufnahme führen. Darüber hinaus kann es zu psychomotorischen Einschränkungen – beispielsweise beim Sprechen oder beim Laufen kommen. Durch einen Mangel an Jod können auch teilweise irreversible neurologische Störungen, wie zum Beispiel Verzögerungen bei der geistigen Entwicklung ausgelöst werden.

Ein Nährstoffmangel kann somit zu zahlreichen körperlichen wie auch kognitiven Beeinträchtigungen führen und ist somit unbedingt zu vermeiden. Die vegane Ernährung bringt für Kinder also eine große Gefahr mit sich, weshalb es umso wichtiger ist, dass Eltern, die ihre Kinder vegan ernähren möchten, ausreichend informiert sind.

Nährstoffbedarf bei Kindern

Kinder und auch Jugendliche haben im Allgemeinen einen hören Bedarf an Nährstoffen als Erwachsene. Das liegt vor allem daran, dass sich Kinder und Jugendliche eben noch in der Wachstumsphase befinden, wozu sie zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente benötigen. Im Allgemeinen erhält der Körper diese Nährstoffe durch eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise mit vielen verschiedenen und bunten Lebensmitteln.

Obst und Gemüse liefern sehr viele wichtige Vitamine und sollten auf jeden Fall Element jeder Ernährungsweise für Kinder sein. Es gibt jedoch zahlreiche Nährstoffe, welche vorwiegend aus tierischen Lebensmitteln aufgenommen werden. Dazu gehören Eisen, Zink, Vitamin D und vor allem Vitamin B 12. Einige dieser Nährstoffe können jedoch auch aus pflanzlichen Lebensmitteln bezogen werden, weshalb eine gründliche Auseinandersetzung mit diesem Thema wichtig ist. Zudem ist auch auf eine ausreichende Versorgung mit allen Makronährstoffen (Kohlenhydrate, Fett und Eiweiße) zu achten. Während sich Kohlenhydrate und Fette in vielen pflanzlichen Produkten, die zu einer veganen Ernährung dazu gehören, bezogen werden können, werden Proteine, also Eiweiße vorwiegend aus tierischen Produkten aufgenommen. Wer sein Kind vegan ernähren möchte, muss also auch darauf achten, dass das Kind genügend Eiweiß zu sich nimmt.

Ausgleich von fehlenden Nährstoffen in der veganen Ernährung

Veganismus kann für Kinder durchaus eine tragbare und gesunde Ernährungsweise darstellen. Damit sich das Kind optimal entwickeln kann, ist jedoch darauf zu achten, dass jene Nährstoffe Spurenelemente und Mineralien, welche normalerweise aus tierischen Lebensmitteln bezogen werden, durch pflanzliche Alternativen ausgeglichen werden.

Eiweiße

Eiweiße sind beispielsweise nicht nur in tierischen Lebensmitteln zu finden, sondern können auch über zahlreiche pflanzliche Alternativen aufgenommen werden. Viele Proteine enthalten beispielsweise auch Haferflocken, Nüsse, Linsen, Erbsen, weiße Bohnen, Soja Joghurts, Sojadrinks und Tofu.

Kalzium

Auch eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D ist wichtig. Vitamin D begünstigt die Aufnahme von Kalzium und ist unter anderem in Mandelmus, Feigen, grünem Kohl, Broccoli Mineralwasser, Tofu und verschiedenen Pflanzendrinks enthalten.

Eisen

Auch eine ausreichende Versorgung mit Eisen ist wie weiter oben bereits erwähnt mit rein pflanzlichen Lebensmitteln möglich. Hier bietet sich vor allem der Verzehr von Kürbiskernen Kichererbsen, Linsen, Spinat oder Haferflocken an.

Zink & Jod

Das Spurenelement Zink ist ebenfalls in Haferflocken, Linsen, Erdnüssen, Cashewkernen und in Sonnenblumenkernen enthalten. Genügend Jod können Kinder über Kräuter Salz, Jod Salz oder Algenblätter sowie -Flocken erhalten.

Omega-3 Fettsäuren

Darüber hinaus muss auch die Versorgung mit gesunden Fetten, insbesondere Omega-3- Fettsäuren gewährleistet werden. Omega-3 Fettsäuren finden sich Chiasamen, Leinsamen, Leinöl, Walnüssen und in Walnussöl.

Vitamin B2

Des Weiteren ist auch auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B 2 – auch Riboflavin genannt – zu achten. Vitamin B2 kommt beispielsweise in Broccoli, Grünkohl, Mandeln, Pilzen, Hefeflocken und in Cashewkernen vor.

Vitamin B12 und D

Nicht zuletzt ist die Versorgung mit Vitamin D und Vitamin B 12 von zentraler Bedeutung. Vitamin D kann bekanntlich auch in der Haut mithilfe von Sonnenlicht gebildet werden. Hierzu reichen bereits 15 Minuten täglich im Sonnenlicht aus, während im Winter Vitamin D durch Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich aufgenommen werden kann.

Eine gute Versorgung mit Vitamin B 12 ist über eine rein pflanzliche Ernährungsweise jedoch nicht möglich. Wer sein Kind vegan ernähren möchte, kommt also um Nahrungsergänzungsmittel nicht drum herum. Vitamin B 12 ist sehr wichtig für die Entwicklung von Kindern und sollte somit unbedingt durch vegane Kapseln mit Vitamin B 12 sichergestellt werden.

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