Kind beißt – was tun? – Tipps und Infos

Mein Kind beißt – was soll ich tun? Diese Frage stellen sich viele Eltern. Wichtige Tipps und Infos dazu finden Sie hier zum Nachlesen.

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Kinderhände

Quelle: pixabay.com

Viele Eltern mussten bereits die Erfahrung machen, dass das eigene Kind scheinbar wie aus dem Nichts angefangen hat zu beißen. Vielleicht gab es einen besorgten Anruf von der Erzieherin in der Kita, dass das eigene Kind ein anderes Kind gebissen hat. Möglicherweise wurden die Eltern aber auch selbst Zeuge oder Opfer einer Beißattacke des Kindes.

Wenn das Kind gebissen hat, steht in jedem Falle fest, dieses Verhalten ist sowohl unangenehm als auch unangebracht. Viele Eltern stellen sich in solch einer Situation die Frage, ob der eigene Erziehungsstil versagt hat und suchen die Schuld für das Verhalten ihres Kindes bei sich. Es steht außerdem die Frage im Raum, ob das jeweilige Verhalten ein Entwicklungsdefizit darstellt und was gegen das unerwünschte Beißverhalten unternommen werden kann. Ob das Beißen des Kindes besorgniserregend ist oder nicht, hängt von einigen Faktoren ab, wie beispielsweise das Alter und der Entwicklungsstand des Kindes.

Was steckt hinter dem Beißen bei Kindern?

Sollte das Kind jünger als 2 Jahre sein handelt es sich beim Beißen um ein normales Verhalten. Kinder haben in dieser Phase ihres Lebens noch nicht gelernt wie man sich in Konfliktsituationen angemessen verhält. Das Beißen geschieht in diesem Alter aus keiner bösen Absicht heraus, sondern wird vom Kind selbst als angebrachte Reaktion auf bestimmte Reize erachtet.

Kinder können aufgrund ihrer sprachlichen Entwicklung erst ab einem gewissen Alter ihre Probleme und Konflikte mittels sprachlicher Kommunikation lösen. Bevor das möglich ist versucht das Kind auf anderen Wegen zu kommunizieren und macht seine Bedürfnisse beispielsweise durch Beißen verständlich. Beim Eintritt ins Kindergartenalter, also mit ca. 3 Jahren, lernt das Kind welche Konsequenzen sein Verhalten haben kann. Es stellt zudem fest, dass Beißen bei seinem Gegenüber Schmerzen verursacht und wird mit Sicherheit bald andere Lösungswege für seine Konflikte finden.

Doch auch im Kindergartenalter kann es zu Beißunfällen kommen. Sollte ein Kind bereits mehrmals gebissen haben, könnte dies tiefere, seelische Ursachen haben, die es zu erforschen gilt. Ein einmaliger Beißunfall ist hingegen auch bei Kindergartenkindern als eher harmlos zu bewerten. Es ist in jedem Falle wichtig herauszufinden welches Bedürfnis des Kindes in solchen Momenten nicht gestillt wurde. Das Problem sollte immer an der Wurzel angepackt werden.

Was kann gegen das Beißen getan werden?

Zunächst gilt es herauszufinden aus welchem Grund das Kind gebissen hat. War das Kind in der Situation vielleicht frustriert, ängstlich, eifersüchtig oder gar hilflos? Möglicherweise war das Verhalten auch ein Schrei nach Aufmerksamkeit, Zuwendung und Liebe. Es muss herausgefunden werden was dem Kind fehlt und warum es keine andere Lösung gesehen hat, als zuzubeißen.

Es ist sehr wichtig einfühlsam auf die Situation zu reagieren und auf das Kind einzugehen. Ein tiefgreifendes Gespräch ist mit Kindern durchaus schon möglich und kann einen Einblick in die Gefühlswelt des Kindes liefern. Neben dem liebevollen und aufklärenden Verhalten seitens der Eltern, ist außerdem eine eindeutige Und authentische Haltung notwendig. Ein Kind benötigt immer klare Regeln, an denen es sich orientieren kann. Sollten die Eltern beobachten, dass ihr Kind zugebissen hat, ist ein schnelles Eingreifen erforderlich.

Wichtig ist auch sofort zu reagieren und das Problem nicht zu vertagen. Das Eingreifen sollte stets liebevoll aber direkt vonstattengehen. Dem Kind muss klar gemacht werden, dass es für sein Verhalten nicht verurteilt oder bestraft wird aber, dass es dennoch keine angebrachte Lösung darstellt jemanden zu Beißen.

Wie kann das Beißen des Kindes zukünftig vermieden werden?

Bei Kleinkindern endet das Beißen meistens, wenn sich der sprachliche Ausdruck verbessert hat und die Kinder andere Lösungsstrategien entwickelt haben, um ihre Konflikte zu lösen. Meistens handelt es sich beim Beißen des Kindes nur um eine Phase, die bald wieder endet. Eltern müssen ihr Kind in dieser Phase begleiten und natürlich andere Menschen davor schützen von ihrem Kind verletzt zu werden. Eltern sollten ihr Kind im Spiel und bei der Interaktion mit anderen Kindern und Erwachsenen beobachten und wenn nötig eingreifen.

Viele Kinder lassen sich beim Thema Beißen auch auf Alternativen ein. Hierfür können beispielsweise Kuscheltiere, Kissen oder Beißtücher zum Einsatz kommen. Das Kind lernt, dass solche Gegenstände zum Hineinbeißen geeignet sind, andere Kinder und Erwachsene sowie Tiere tabu sind. Beißt ein Kind, weil es Schwierigkeiten hat sich zu artikulieren, können Eltern dem Kind zeigen welche alternativen Umgangsformen es gibt. Das Kind kann durch nonverbale Kommunikation zeigen was es möchte und muss nicht körperlich werden. Möchte das Kind beispielsweise auf den Arm genommen werden oder ein Spielzeug haben, kann sich das Kind mit Gestik und Mimik bemerkbar machen und auf jeweilige Spielsachen oder Gegenstände mit dem Finger deuten.

Auch einfache Wörter können dem Kind schon früh beigebracht werden und können von den Kindern schnell in den Wortschatz integriert werden. Auf diesem Weg ist es wichtig das Kind zu begleiten, positives Verhalten zu bestärken und auch schon kleine Erfolge angemessen zu loben. Es ist für die Entwicklung des Kindes von großer Wichtigkeit sich stets positiv dem Kind zuzuwenden und in schwierigen Situationen Unterstützung zu leisten und Zuneigung zu zeigen.