Die Atkins Diät wurde im Jahr 1970 erfunden und war damals sehr populär. Die Atkins Diät beruht im Prinzip auf dem Weglassen bzw. dem Reduzieren von Kohlenhydraten (Low Carb). Ansonsten darf man alles essen und in beliebiger Menge. So hat man keinen Hunger und der Tisch ist immer reichlich gedeckt.
Trotzdem ist die Atkins Diät nicht leicht durchzuführen. Das liegt daran, dass unser normaler Speiseplan viele kohlenhydratreiche Lebensmittel enthält. Kein Brot mehr, keine Kartoffeln, keine Nudeln, kein Reis, aber auch kein Obst und nur wenige Sorten kohlenhydratarmer Gemüse und Salate. Dafür erfolgt eine sehr schnelle Gewichtsabnahme.
Inhaltsverzeichnis
Die Prinzipien der Atkins Diät
In der ersten Phase, bei der man maximal 20 g Kohlenhydrate zu sich nehmen darf, nimmt man durchschnittlich 10 % seines Gewichts in 14 Tagen ab. Wenn man 90 kg wiegt also 9 Kilo und das ohne Hunger und ohne Kalorienzählen. Man darf sich an den erlaubten Nahrungsmitteln nach Belieben bedienen. Das sind im Prinzip Eiweiß und Fett. Man kann diese Phase auch verlängern.
Die Rezepte beruhen auf der Reduzierung von Kohlenhydraten, denn diese sind meist für das Übergewicht verantwortlich. Kohlenhydrate werden vom Körper in Glukose umgewandelt, daraufhin schüttet der Körper vermehrt Insulin aus. Dies kann im schlimmsten Fall zu Diabetes führen, wenn die Bauchspeicheldrüse versagt. Mithilfe des Insulins wird die Glukose in die Zellen geschleust, um als Energielieferant zu dienen. Wenn mehr Glukose vorhanden ist, als der Körper braucht, wandelt er dieses in Fett um und speichert es in den Fettzellen. So wird man immer dicker.
Bei der Atkins Diät werden keine Kalorien gezählt. Man darf sich an den erlaubten Nahrungsmitteln satt essen. Allerdings soll es kein Freibrief dafür sein, sich maßlos voll zu fressen, denn das ist nun mal ungesund. Viele Kritiken an der Atkins Diät betreffen diesen Punkt, denn wenn man bei der Atkins Diät maßvoll bleibt, ist sie nicht ungesund. Wenn man aber pfundweise Fleisch und Fett zu sich nimmt, kann das der Niere schaden und den Stoffwechsel durcheinanderbringen. Sport ist für die Atkins Diät nicht notwendig. Wenn man aber Sport treibt, kann man mehr Kohlenhydrate zu sich nehmen, ohne zuzunehmen.
Die Phasen der Atkins Diät
Die Atkins Diät gliedert sich in mehrere Phasen:
Phase 1:
In der Phase 1 sind nur 20g Kohlenhydrate erlaubt. Diese 20g Kohlenhydrate sollen in Form von Gemüse und Salat zu sich genommen werden. Als Beispiel: 20g Kohlenhydrate sind in 1000g Blumenkohl oder Salatgurke enthalten. Das ist eine ziemlich große Menge, die man essen darf. Dagegen enthalten 100g Brot schon die doppelte Menge an Kohlenhydraten. Im Durchschnitt nimmt der Mensch mit der Nahrung ungefähr 50% Kohlenhydrate zu sich. Jemand der viel Süßigkeiten, gesüßte Getränke und Fertiggerichte die sehr viel Zucker enthalten, verzehrt, bestimmt noch mehr.
Phase 2:
In der Phase 2, in der man immer noch abnimmt, wird die Menge der Kohlenhydrate dann schrittweise erhöht, jede Woche um 5g. Dabei soll man beobachten, ob man noch weiter abnimmt. Wenn das Gewicht stehen bleibt, hat man seine persönliche Grenze an Kohlenhydraten erreicht. Wenn man jetzt noch mehr Kohlenhydrate zu sich nimmt, nimmt man wieder zu. Es gibt genaue Pläne, welche Menge an Lebensmitteln 5g Kohlenhydrate enthält, zum Beispiel 100g Erdbeeren oder 14 Mandeln.
Phase 3:
Die Phase 3 beginnt, wenn man dann nur noch wenige Kilo vom Wunschgewicht entfernt ist. Jetzt beginnt eine ganz langsame Abnehmphase. Gerade diese letzten Kilos sind ja oft sehr schwer zu verlieren. Der Körper hat sich auf das geringe Angebot eingestellt und verbraucht einfach auch weniger. Der Kohlenhydratverbrauch wird jetzt um 10 g pro Woche erhöht. Das Ziel ist, eine ausgewogene Ernährung zu erreichen, die man das ganze Leben lang beibehalten kann. Dabei darf man ruhig auch einmal sündigen und diese Patzer dann an anderen Tagen ausgleichen.
Phase 4:
Dann kommt die Phase 4 in der man so viele Kohlenhydrate zu sich nehmen kann, dass man nicht zunimmt. Das soll dann die dauerhafte lebenslange Ernährung sein. Das kann natürlich von Mensch zu Mensch etwas unterschiedlich sein, da ja auch der Kalorienverbrauch je nach Körperbau und Aktivität variiert.
An regelmäßige Mahlzeiten gewöhnen
Es ist wichtig, sich an regelmäßige Mahlzeiten zu gewöhnen. Nimmt man drei oder auch sechs regelmäßige Mahlzeiten zu sich, entfällt das ständige essen zwischendurch. Da verliert man leicht den Überblick, was und wie viel man gegessen hat. Zur Vermeidung von Heißhungerattacken ist es wichtig, Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die den Blutzuckerspiegel stabil halten. Bei Vollkorn, z.B. Haferflocken steigt er langsam an und bleibt lange oben. So hat man kein Hungergefühl. Bei einem süßen Teilchen steigt er sehr schnell an und fällt auch sehr schnell wieder ab und dann unter die Marke, bei der man Heißhunger bekommt. Dieses ständige auf und ab macht müde und schlapp.
Kritik
Die Atkins Diät ist in Fachkreisen nicht unumstritten. Sie ist zweifellos sehr wirksam. Manche Kritiker behaupten, sie sei deshalb so wirksam, weil die einseitige Ernährung mit Fleisch und Fett den Appetit verdirbt und man deshalb nur noch wenig isst. Da tierisches Eiweiß und Fett in Verdacht stehen, Stoffwechselstörungen wie zum Beispiel Gicht auszulösen, ist sie als einseitige Diät verschrien. Der geringe Anteil an Ballaststoffen, die ja vor allem in Vollkornprodukten enthalten sind, führt oft zu Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung.
Atkins empfiehlt zur Diät Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Der radikale Verzicht auf Reis, Nudeln, Brot und Obst kann natürlich bei Menschen, die diese Nahrungsmittel sehr gerne essen, auch zu psychosomatischen Beschwerden führen. Die meisten Menschen halten daher auch die Atkins Diät nicht sehr lange durch. Irgendwann wird das Verlangen nach Brot, Kartoffeln, Nudel oder Obst übermächtig.